Themenschwerpunkte und Erfolge
Die Ausstellung beleuchtete historische und aktuelle Menschenrechtsverletzungen, wie den Missbrauch von Pflegekindern zu medizinischen Experimenten, die Schaffung sozialer Kontrolle durch erfundene Diagnosen oder den Einfluss der Pharmaindustrie. Auch problematische Praktiken wie Elektroschockbehandlungen (EKT) wurden thematisiert, die in der Schweiz nach wie vor durchgeführt werden.
Ein Highlight war die Vorstellung von Erfolgen von CCHR Schweiz, darunter das Projekt FOKUS. Dieses wird an vier pädagogischen Hochschulen gelehrt und bietet Alternativen zum Einsatz von Psychopharmaka bei scheinbar zu lebhaften Schulkindern. Ziel ist es, Kinder gezielt zu fördern, statt sie medikamentös ruhigzustellen.
Eindrücke und Reaktionen der Besucher
Die Ausstellung hinterliess bei den Besuchern einen bleibenden Eindruck. Viele zeigten sich schockiert, dass Elektroschocktherapie in der Schweiz weiterhin gängige Praxis ist. Eine Pflegefachperson in Ausbildung bemerkte: „Ich wusste nicht, dass EKT noch angewendet wird. Das hat mich zutiefst beeindruckt und erschüttert.“
Ein Arzt äusserte sich ähnlich: „Erzwungene Medikation und Elektroschocks? Es ist unglaublich, dass solche Methoden noch existieren.“
Ein anderer Besucher schilderte, wie die Ausstellung seine Perspektive komplett veränderte: „Nach dem, was ich hier gesehen habe, werde ich keine Psychiater mehr konsultieren und Medikamente genauer prüfen.“
Auch persönliche Geschichten wurden geteilt: Ein Besucher berichtete von einem Bekannten, der nach Elektroschocks schwere gesundheitliche Probleme entwickelte und schliesslich an Parkinson-Symptomen starb.
Bedeutung der Ausstellung
Die CCHR-Ausstellung offenbarte nicht nur die dunklen Kapitel der Psychiatriegeschichte, sondern zeigte auch, wie wichtig es ist, über Alternativen zu informieren. Besucher lobten die Vielzahl an Informationen. Eine frühere Psychiaterin kommentierte: „Ich bin erstaunt, wie viele Informationen hier zusammengetragen wurden. Vieles davon war mir unbekannt, obwohl ich jahrelang in diesem Bereich gearbeitet habe.“
Die kurze Laufzeit der Ausstellung wurde von vielen bedauert, verbunden mit dem Wunsch nach einer Wiederholung. „Ich hätte gerne meine Verwandten eingeladen, um diese wichtigen Einblicke mit ihnen zu teilen.“
Diese Ausstellung verdeutlicht: Aufklärung bleibt ein Schlüssel, um Missstände sichtbar zu machen und für menschenwürdige Alternativen in der Psychiatrie einzutreten.
Internationale Aktionen gegen Missstände in der Psychiatrie
Die Ausstellung in Bern war Teil eines weltweiten Engagements der Citizens Commission on Human Rights (CCHR), um auf Missstände in der Psychiatrie aufmerksam zu machen und Menschenrechte zu verteidigen. Ähnliche Aktionen fanden kürzlich in Italien und den USA statt.
In Mailand forderten Hunderte Demonstrierende im Oktober ein Ende von Zwangseinweisungen und anderen menschenrechtswidrigen Praktiken. Im Fokus stand das italienische Gesetz zur Zwangspsychiatrisierung (TSO), das ohne Zustimmung der Betroffenen psychiatrische Hospitalisierungen ermöglicht. Italienische Gerichte und internationale Institutionen wie die WHO und die Vereinten Nationen rufen dazu auf, solche Praktiken zu reformieren und menschenrechtsorientierte Ansätze zu fördern.
In Seattle thematisierte eine Wanderausstellung die massenhafte Verschreibung von Psychopharmaka an Kinder und deren verheerende Folgen, darunter ein erhöhtes Risiko für Gewalt und Suizid. Insbesondere wurde auf die Gefahren von ADHS-Medikamenten wie Adderall hingewiesen, deren Verschreibung in den USA zwischen 2019 und 2022 um 27 % anstieg. Die Ausstellung deckte zudem auf, wie Elektrokrampftherapien und restriktive Massnahmen in den USA weiterhin angewandt werden.
Diese internationalen Aktionen unterstreichen die Dringlichkeit, über Missstände aufzuklären und eine menschenwürdige Reform der psychischen Gesundheitsversorgung einzuleiten. Die Arbeit der CCHR, inspiriert vom Scientology-Gründer L. Ron Hubbard, bleibt dabei ein zentraler Treiber für Veränderung.